So findest du deinen Weg für natürliche Podcastfolgen
Soll ich meine Episode komplett skripten oder lieber frei sprechen?
Vielleicht kennst du das: Du möchtest professionell klingen, aber bitte nicht abgelesen. Gleichzeitig willst du dich nicht verhaspeln oder ständig Abschweifungen rausschneiden müssen.
Genau hier setzt dieser Beitrag an.
Ich zeige dir die Vor- und Nachteile beider Varianten, erzähle dir, wie ich selbst arbeite und warum der goldene Mittelweg oft die natürlichste Lösung ist.
Warum diese Frage so wichtig ist
Der Stil, wie du sprichst, prägt die Wirkung deiner Folgen.
Dein Podcast ist kein Vortrag. Er ist ein Gespräch. Ein Raum, in dem du Nähe zu deiner Hörerin aufbaust und Emotionen transportierst.
Und dafür brauchst du zwei Dinge:
Sicherheit und Freiheit.
Das Skript schenkt dir Sicherheit.
Das freie Sprechen schenkt dir Freiheit.
Und irgendwo dazwischen liegt dein ganz eigener Stil.
Skripten – Sicherheit durch Struktur
Ich sag’s gleich vorweg: Ich selbst arbeite mit Skripten, aber ich lese nicht ab.
Ich brauche die Struktur, um meine Gedanken zu ordnen und einen klaren roten Faden zu haben.
Ich schreibe meine Folgen einmal komplett aus. Danach markiere ich mir nur die wichtigen Stellen: Übergänge, Fachbegriffe oder Schlüsselsätze.
Der Rest entsteht beim Sprechen – frei und natürlich.
Vorteile des Skriptens
- Klarheit: Du bleibst beim Thema und weißt genau, wohin du möchtest.
- Sicherheit: Keine langen Denkpausen, keine Blackouts.
- Weniger Aufwand danach: Dein Skript ist schon die Basis für Show Notes oder Social Posts.
- Tiefe: Durchs Schreiben durchdenkst du dein Thema bewusster.
Nachteile des Skriptens
- Zeitaufwendig: Das Schreiben dauert oft länger als gedacht.
- Ablese-Gefahr: Klingt schnell steif, wenn du zu nah am Text bleibst.
- Weniger spontan: Es bremst dich, wenn du eigentlich fließen möchtest.
- Perfektionismus: Du feilst und feilst – und kommst nicht ins Aufnehmen.
Frei sprechen – Natürlichkeit und Verbindung
Frei sprechen bedeutet: Stichpunkte ja, aber keine ausformulierten Sätze.
Du erzählst einfach. Im Moment.
Das klingt mutig, aber es ist überraschend befreiend.
Vorteile des freien Sprechens
- Natürlich: Du klingst so, wie du wirklich sprichst.
- Schnell vorbereitet: Stichpunkte reichen völlig.
- Spontan: Du reagierst direkt auf Gedanken oder Beispiele.
- Verbindend: Es fühlt sich an, als würdest du direkt mit einer Freundin sprechen.
Nachteile des freien Sprechens
- Unsicher am Anfang: Ohne Text kann sich das wackelig anfühlen.
- Abschweif-Gefahr: Die Folge kann schnell zu lang werden.
- Mehr Aufwand danach: Ohne Skript musst du Show Notes später selbst formulieren.
- Übungsbedarf: Es braucht etwas Routine, bis es sich wirklich leicht anfühlt.
Der goldene Mittelweg – vorbereitet, aber nicht festgefahren
Hier liegt die Lösung für viele Podcasterinnen: die Mischform.
Du bereitest dich gut vor, aber du liest nicht ab.
Du hast Sicherheit, aber bleibst spontan.
Schreibe dein Skript oder einen ausführlichen Leitfaden. Markiere dir die Schlüsselwörter.
Und dann sprich frei dazwischen.
Wenn du ins Stocken kommst, wirfst du einen kurzen Blick aufs Skript.
Wenn du im Flow bist, erzählst du einfach weiter.
Diese Methode ist oft der einfachste Weg, natürlich und strukturiert zu klingen, besonders am Anfang.
Wie du herausfindest, was zu dir passt
Hier ein paar Fragen, die dir helfen, deinen eigenen Stil zu finden:
- Fühlst du dich beim Sprechen schnell sicher oder gibt dir ein schriftlicher Plan Ruhe?
- Macht dich Improvisation nervös oder bringt sie dich zum Leuchten?
- Hast du viel Zeit zur Vorbereitung oder möchtest du schnell aufnehmen können?
Wenn du gerade erst startest, empfehle ich dir:
Mach’s dir leicht.
Arbeite mit Stichpunkten oder einem einfachen Skript.
Vermeide es, jeden Satz perfekt zu formulieren, du wirst es beim Sprechen sowieso ändern.
Markiere dir wichtige Stellen farbig, nutze Fettdruck oder Symbole und übe das freie Sprechen in kurzen Testaufnahmen. Mit der Zeit wirst du automatisch sicherer. Irgendwann brauchst du dein Skript nur noch als Rahmen.
Fazit
Skripten oder frei sprechen?
Beides hat seinen Platz.
Skripten gibt Struktur.
Frei sprechen schafft Natürlichkeit.
Die meisten erfolgreichen Podcasterinnen kombinieren beides und finden genau dadurch ihren eigenen Stil.
Wichtig ist nicht, wie du es machst.
Wichtig ist, dass du eine Methode findest, mit der du ins Tun kommst.
Denn jede Episode, die du veröffentlichst, bringt dich weiter.
Deine Aufgabe für diese Woche
Probier es aus, ganz praktisch.
Erstelle zwei kurze Testaufnahmen zum selben Thema:
Eine mit einem ausformulierten Skript, eine nur mit Stichpunkten
Höre dir beide an und frag dich:
- Wie klingt das für mich?
- Welche Variante fühlt sich natürlicher an?
- Und mit welcher hatte ich mehr Freude beim Aufnehmen?
So findest du deinen ganz eigenen Podcaststil – Schritt für Schritt.
Hör gerne auch in die passende Podcastfolge rein, wenn du lieber auditiv in das Thema eintauchst.
Und wenn du auf dem Weg Unterstützung brauchst, ich bin gern an deiner Seite.
Ob bei der Namensfindung, Struktur oder Technik, du musst nicht alles allein machen.
Schreib mir einfach oder buch dir einen Podcast-Check!
Herzlich
deine Sandy
Wenn du an weiteren Themen interessiert bist, die ich in einem Blogartikel unter die Lupe nehmen soll, dann schreib mir gern eine E-Mail an info@struktur-klarheit.de, damit ich darauf eingehen kann.
Gern freue ich mich auch auf dein Feedback!
